Für eine nachhaltige Wärmeversorgung in der Brandenburger Vorstadt

Wie steht es um die Wärmeversorgung in der Brandenburger Vorstadt?

Seit der politischen Wende im Jahr 1989 wurden die Häuser in der Brandenburger Vorstadt größtenteils saniert und die Kohleöfen wurden ganz überwiegend durch moderne Gasheizungen ersetzt. Das von der Bundesregierung im Sommer 2023 verabschiedete Gebäudeenergiegesetz hat viele Menschen verunsichert, wie geht es nun in der Brandenburger Vorstadt weiter?

Fest steht: Erdgas als Energieträger für die Wärmeversorgung ist zwar etwas weniger klimaschädlich als Braunkohle, aber er schadet dem Klima nach wie vor und zudem macht er uns abhängig von Ländern wie Russland, Katar oder USA.

Es ist also Zeit für eine Wärmewende hin zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung aus möglichst lokalen erneuerbaren Energien.

Was muss für eine klimaneutrale Wärmeversorgung geschehen?

Die Stadt Potsdam arbeitet aktuell an der Erstellung einer Wärmeplanung, mit deren Fertigstellung Ende 2026 gerechnet wird. Die Wärmeplanung ermittelt Wärmebedarfe sowie die lokalen Potenziale für erneuerbare Wärme und ermittelt auf dieser Basis einen Plan, welches Quartier am besten wie mit Wärme versorgt werden kann. Zur Wahl für eine klimaneutrale Versorgung stehen voraussichtlich ganz überwiegend zwei Möglichkeiten:

– Erneuerbare Wärmeversorgung über Fern- oder Nahwärmenetze
– Individuelle Versorgung der Gebäude mit Wärmepumpen (betrieben mit erneuerbarem Strom)

In einem Quartier wie der Brandenburger Vorstadt mit dichter Bebauung und zum Teil denkmalgeschütztem Altbaubestand fehlen die notwendigen Freiflächen, um eine flächendeckende Versorgung aller Gebäude über Wärmepumpen realistisch umzusetzen. Es kommt demnach nur eine leitungsgebundene Wärmeversorgung (Fern- bzw. Nahwärme) für eine Versorgung infrage.

Die Aussichten, dass die Potsdamer Fernwärme zunehmend erneuerbar wird, sind aktuell gut, denn die erste tiefe Geothermiebohrung der EWP ist erfolgreich verlaufen. Nach Fertigstellung kann 6 % des derzeitigen Fernwärmebedarfes klimaneutral aus Tiefengeothermie erfolgen. Weitere 10 Standorte für Bohrungen wurden bereits ausgewählt, sodass der Anteil erneuerbarer Fernwärme schnell steigen kann.

Das Klimaschutzgesetz erfordert die Umsetzung der Wärmewende bis 2045, also in den kommenden 21 Jahren. Die Zeit ist demnach knapp und wir können es uns nicht leisten, das vorhersehbare Ergebnis der Wärmeplanung abzuwarten, um tätig zu werden. Beim Klimaschutz darf keine Zeit mehr verloren werden.

Wofür setzen wir uns ein?

Wir setzen uns dafür ein, dass die Brandenburger Vorstadt zu einem Modellvorhaben für die Neuanbindung eines bestehenden Quartiers an die Fernwärme mit dem Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung entwickelt wird. Ein erster Schritt zur Erreichung dieses Ziels wäre die Erarbeitung eines energetischen Quartierskonzeptes mit Beteiligung der Anwohner- bzw. Eigentümerschaft.
Hierfür können Fördermittel beantragt werden und die Stadt hat die notwendigen Eigenmittel bereits im Haushalt eingestellt. Perspektivisch sollte das Quartier zum energetischen Sanierungsgebiet erklärt werden. Daraus ergeben sich steuerliche Anreize für die notwendigen Umbauten.
Mit diesen Forderungen wollen wir uns an die Potsdamer Stadtpolitik wenden. Hierfür suchen wir noch weitere Unterstützung aus dem Viertel.

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